Mittwoch, 7. April 2010

Socken. Jodeldiplom: GarnsucheMojos: Herausforderung Ferse.

Eines meiner allerersten Strickstücke überhaupt war ein paar Socken. Ganz einfache Stinos (was heißt das eigentlich?), glatt rechts mit zwei cm Bündchen 1/1 und "normaler" Ferse.
(Inzwischen weiß ich, dass es so etwas wie "normale" Fersen nicht gibt, aber damals, vor langer Zeit, schien es die einzige bekannte Fersentechnik in meiner strickerischen Umgebung zu sein. Möglicherweise also eine Käppchenferse, aber wer weiß das schon noch so genau...)
Ich hatte dazu megadicke Wolle in grün und hellrot angeschafft, sodass ich Spitze, Ferse und Bündchen (rot) farblich von der grünen Socke absetzen konnte. Heute würde ich diese Wolle wahrscheinlich mit einer Nd 5 oder 6 stricken, aber ich war jung und dumm und hatte nur ein Nadelspiel in 3,5 oder vielleicht auch 4 (wer weiß das schon noch so genau?), irgendwie auch aus Plastik, jedenfalls so biegsam wie ein Strohhalm. Als brave Anfängerin strickte ich also fest-fest zu dicke Wolle auf zu dünnen Nadeln, und das Ergebnis waren Socken, die von alleine aufrecht stehen konnten. Das muss so 1996/97 gewesen sein, aber wer weiß das schon noch so genau?
Die Socken habe ich geliebt, und viel getragen, als Pantoffelersatz und auch im Bett, damals, als ich noch ganz alleine war -aber wer will das schon so genau wissen? Irgendwann habe ich sie - inzwischen bemannt - aus der Ritze zwischen Bett und Wand gezogen und mit Wehmut festgestellt, dass sich die Mottenlöcher auch mit dem besten Stopfei nicht länger flicken lassen, ja, dass die ganze Socke nur noch aus Stopf bestand. Da habe ich sie weggeworfen, mit Bedauern aber der notwendigen Härte, und deshalb zeige ich Euch hier kein Foto. Sorry.

Warum erzähle ich das?
1. Wenn ich heute noch so fest stricken würde, hätte ich keine Probleme mit der Maschenprobe meines "Jodeldiploms". So bin ich auf der Suche nach einem neuen, dünneren, (bezalhbaren) Garn, mit dem ich trotz meiner lockeren Strickweise auf die geforderte Maschenprobe komme, ohne die Größen neu ausrechnen oder das Wagnis mit der kleineren Größe eingehen muss. Zurzeit probiere ich es mit einem Knäuel "Catania", aber das ist reine Baumwolle und könnte vielleicht leiern. Vorschläge sind willkommen!

2. Seither habe ich verschiedene Paar Socken gestrickt, die Bumerang-Ferse kennen und lieben gelernt, und wohl  alle diese Socken verschenkt. Glaube ich. Ich habe sie nicht, und ein Paar habe ich neulich bei meinem Bruder in der Schublade entdeckt. Grüne Ringel, als ich noch selbstringelndes Garn kaufte, was heute sehr selten vorkommt.

3. Aus der Wolle, die Sonja mir einfach so für meine geplanten Mojos geschenkt habe, habe ich letzte Woche zwecks Überbrückung einer sechsstündigen Zugfahrt besagte Mojos angeschlagen.
-Toe up - neu für mich, aber ok. Wenn es denn sein muss - einleuchten tut's mir nicht. Spontane Größenänderungen gehen so nicht, aber vielleicht kann man die Länge ja auch ausrechnen...
-Magic loop - auf Zugfahrten mit vielen Nadeln zu hantieren, ist die HÖLLE - und der Loop funktioniert wunderbar, nur die Linksreihen-Wülste sind fadenspannungstechnisch am Übergang schwierig. Aber eben nur zweimal pro Socke und nicht viermal, also gut! (Die Wolle ist übrigens ein butterweicher Traum - sollte ich es fürs Jodeldiplom einfach mit einer Sockenwolle versuchen?)
Und dann kam die Ferse!

Ich habe keine Angst vor Fersen, ich finde sie auch nicht schwieriger, solange man weiß, ob man Spickelabnahmen machen muss (braucht die herrliche Bumerang-Ferse m. W. nicht! Aber vielleicht habe ich auch bloß wieder den falschen Namen? ich werde es irgendwann herausfinden...)
Gewünscht ist aber eine "Afterthought-Heel"- whatever that is. Aus der Anleitung habe ich es nicht verstanden, die scheint eher eine Gedächtnisstütze für versierte StrickerInnen zu sein als eine Anleitung im Sinnen eines Tutorials.
Aber das ist ja auch ok, dafür gibt's das Internet, Ravelry, Google. Nur saß ich im Zug, ohne iPhone oder ähnlichen Schnickschnack, kurzum: allein und abgeschnitten von der Bloggerwelt!. Hier war keine schnelle Hilfe zu erwarten...
Einfach eine andere Ferse stricken wäre doof, zu leicht, und außerdem ist die AH bei der Mojo ein Design-Feature, finde ich, und kann nicht einfach ersetzt werden nur weil es schwieriger als erwartet ist.
Und deshalb wurde die Mojo vor der Ferse stillgelegt, und nun ruht sie, bis ich wieder Zeit für sie finde.

Immerhin habe ich dieses Tutorial zum Thema Afterthought-heel-thumb- alles mögliche gefunden:
http://akittenknits.blogspot.com/2006/12/thumb-trick.html
Das werde ich nun mal versuchen, und am Wochenende gibt es vielleicht Fotos. Die Kamera ist grad nicht im Raum.