Dienstag, 14. Juni 2016

Bewährungsprobe: Malandry und Malicorne.

Dieser Blogpost wird der erste einer neuen Serie, die ich "Bewährungsprobe" nennen will. In dieser Reihe will ich nach einiger Zeit die Trage-Eigenschaften von Kleidungstücken und Garnen beschreiben, welche Schnitte oder Passformen sich bewährt haben oder was man ändern müsste, und wie sich die Garne beim Tragen oder nach dem Waschen verhalten.

Weil Junior anfangs ein schlechter Esser war und durch den Hunger wetterunabhängig ziemlich gefroren hat, war ich froh, genau ein rein-wollenes Outfit (wieder) im Hause zu haben: den Malandry Strampler und die passende Jacke Malicorne aus der Bouton d'Or. 
(Nachdem seine im November 2011 Cousine herausgewachsen war, kam es zurück zu uns und wartete hier recht lange auf seinen Einsatz. Wer hätte gedacht, dass ein Sommerkind soviel Wolle braucht?)
Zur Größe: Die Anleitung behauptet, für Kinder im Alter von 6-9 Monaten zu sein. Nun handelt es sich hier um eine französische Anleitung, die fallen meiner Erfahrung nach immer etwas klein aus.
Unser zwei Wochen alter Sohn jedenfalls konnte Strampler und Jacke tragen - etwas zu groß, aber komplett ertrunken ist er darin auch nicht.
Beim Strampler dachte ich immer, der Halsausschnitt sei viel zu groß, aber abgesehen davon, dass er ja noch hineinwachsen sollte, konnte man das kind auf diese Weise von oben in den Strampler hineingleiten (wurschteln) lassen, ohne einen einzigen Knopf öffnen zu müssen. Praktisch!
Zumal die KamSnaps die Bewährung sowohl an Jacke als auch am Strampler nur bedingt bestanden haben...

So geht das nicht: 
Die Druckknöpfe halten im Gestrick nicht sehr gut - da sie fest schließen, muss man einiges an Zug aufwenden, um sie zu öffnen, und dabei können sie durch die Maschen reißen und herausfallen.
So geht's: 
Als wir aufgepäppelt und wieder warm die Wollsachen nicht mehr brauchten, habe ich daher alle KamSnaps entfernt. Das geht recht einfach mit einer normalen Kneifzange.
Achtung: Danach sind die Knöpfe kaputt - es sollten also genug Ersatzknöpfe im Hause sein! (oder nachbestellt werden - ich habe mich dabei allerdings gar nicht mal absichtlich für die glänzende Farbvariante entschieden...)
Dann habe ich die Knopfblenden auf der linken Seite mit einem hübschen Web-Band verstärkt - einfach in der passenden Länge abschneiden und mit der Maschine mit kleinem Zick-Zack-Stich (oder von Hand) aufnähen.
Glücklicherweise hatte ich dank einer kürzlichen Bestellung von Überraschungstüten bei Micha's Stoffecke genug Bänder im Haus - und zwei davon passten farblich perfekt! Hurra!
Jetzt sind die Knopfleisten viel stabiler, leiern nicht und reißen hoffentlich auch nicht mehr aus. Und ein schickes "finishing detail" ist das Band allemal!
Voilà!
Alles wieder einsatzfähig für das nächste verfrorene Kind!