Samstag, 10. Dezember 2011

Die Sache mit der selbstgemachten Fertigbrühe...

 Ich hatte es ja schon angedeutet:
Manchmal stehen ja Sachen im Internet, da bekomme ich große Lust mal etwas auszuprobieren. Zum Beispiel dieser Post von Frau Liebe über die selbstgemachte gekörnte Brühe.
Es handelt sich natürlich um Gemüsebrühe. Gemüsebrühe aus dem Glas gehört zu meinen wichtigsten Allround-Gewürzen, ich schmeiße es an alles: Suppen und Saucen, Bratkartoffeln, Rührei und Kartoffelpüree – überall! Und weil ich kein Glutamat-Fan bin, war gekörnte Gemüsebrühe mein erstes Immer-Bio-Produkt, noch vor Eiern und Milch. (Letztere sind meiner Erfahrung nach die häufigsten Einsteigerprodukte in den Biomarkt. Alles andere, und vor allem Bio-Fleisch, kommt erst mit mehr Gehalt und/oder kleinen Kindern…)
Wenn man allerdings – wie ich – aufmerksam die Inhaltsstoffe studiert, dann merkt man schnell, wie wenig Gemüse in der angeblichen Gemüsebrühe steckt. Selbst meine derzeitige Lieblings-Bio-Brühen-Großpackung enthält nur 10% Gemüse – der Rest ist Salz, Hefe, wasweißichnochalles. Und dann kommt Frau Liebe und suggeriert mir, dass man auch gekörnte Brühe mit über 90% Gemüse haben kann. Hmm, denke ich also, probiere ich das doch mal aus.
Zum Nachkochen ihres Rezeptes habe ich also mein Gemüsefach geplündert und aus der Abteilung Suppengemüse dieses gefunden:
·        1 Pastinake
·        3 Möhren
·        2 Stangen Lauch
·        1 Bund Staudensellerie
Das habe ich alles in der Moulinette kleingehackt, und im Backofen auf zwei mit Pergamentpapier ausgelegten Blechen bei 80°C (später: bei 100°C) getrocknet. Es empfiehlt sich dabei, die Tür offen zu lassen, damit der Dampf entweichen kann! Und ja, das hat echt sehr lange gedauert – ein ganzer Abend, über Nacht im (ausgeschalteten) Ofen, dann morgens noch mal –entnervt und ungeduldig - die Temperatur etwas höher gedreht… Die Energiebilanz jedenfalls ist keineswegs ökologisch, aber mir geht’s ja auch grad nicht um ein Bio-Siegel, sondern um die Inhaltsstoffe…
Als endlich alles getrocknet war, habe ich alles in einer großen Schüssel noch einmal gut durchmischt und gewogen: genau 130 g – klingt jetzt ziemlich wenig, aber Gemüse besteht eben hauptsächlich aus Wasser. Dann habe ich zusätzliche Gewürze hinzugefügt: im Mörser habe ich eine kleine Chilischote, 10 Körner bunten Pfeffer, und drei Wacholderbeeren zerrieben – meine Mengenwahl war allerdings völlig willkürlich und wahrscheinlich auch zu wenig auf die Menge. Außerdem hatte ich noch ein Glas mit gefriergetrockneten Salatkräutern, ein gutes Viertel habe ich untergemischt. Und natürlich Salz – bei mir etwa 20 Teelöffel. Alles gut durchgemischt und in 3 alte Marmeladengläser gefüllt.
Und hier der Grund für den bilderlosen Artikel.
In dieser andauernden Finsternis zur Zeit kann man ja keine anständigen Bilder machen... schmoll.

Tja, und wie schmeckt das jetzt? Der erste Becher Suppe – ein Löffel auf einen Kaffeebecher, mit kochendheißem Wasser übergossen und stehen lassen, bis man es trinken kann – war , nunja, wie soll ich sagen? Gemüsig, aber auch etwas fad. Das Verhältnis Gewürze-Salz-Gemüseschnippsel scheint mir noch nicht zu stimmen. Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch könnten auch noch dazu – erstere vielleicht in Form von Tomatenmark beim Aufbrühen? Und vielleicht hat die Hefe ja doch einen Zweck? In Frau Liebes Kommentaren empfiehlt man auch den Zusatz von Parmesankäse beim Überbrühen. Was meint ihr? Welche Kräuter soll ich noch untermischen?